Als Jugendliche sind wir nicht nur durch die Schule, das Studium oder die Ausbildung einer besonderen Unterdrückung ausgesetzt. Mit den ausbrechenden Kriegen auf der Welt versucht auch Deutschland mit immer stärkerer Intensität, seine Bundeswehr auf den neusten Stand zu setzen. Es sind wir, die dabei insbesondere im Fokus stehen. Wir sollen diejenigen sein, die zukünftig in Massen an der Waffe ausgebildet werden und in der Konsequenz auch diejenigen, die als Kanonenfutter in den kommenden Kriegen verheizt werden.
Dafür wird in den Schulen bereits die ideologische Vorbereitung gelegt und uns wird die Bundeswehr als eine notwendige Struktur für die Verteidigung Deutschlands und als eine Armee, die Sicherheit schafft und sich für unsere gesamte Bevölkerung einsetzt, verkauft. Aber ist das wirklich so?
Aufrüstung bringt uns keinen Frieden
Die Anzahl an deutschen Soldat:innen im Auslandseinsatz hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten zwar verringert, doch in dieser Zeit waren sie an einigen Kriegen beteiligt. Dazu zählen unter anderem die Kriege in Afghanistan, Irak und ehemaligen Jugoslawien. Für mehr Sicherheit gesorgt haben diese Kriege jedoch nicht – weder für die Betroffenen vor Ort, noch die Arbeiter:innen in Deutschland. Ganz im Gegenteil waren diese Kriege Kämpfe um Einflussgebiete, Absatzgebiete und Rohstoffquellen in Osteuropa und Westasien. Der deutsche Staat versucht in diesen Kriegen mit allen Mitteln, die Interessen der deutschen Konzerne durchzusetzen. Damit ist er natürlich nicht alleine, sondern Teil eines internationalen kapitalistischen Konkurrenzkampfs, der immer wieder zu neuen Kriegen führt. Und heute sehen wir, wie sich die diese Kämpfe zuspitzen und in offene militärische Auseinandersetzungen umschlagen.
Die uns vorgegaukelte Sicherheit bedeutet in Wahrheit, die Sicherheit des Wohlstands der Reichsten zu wahren. Als deutlich größerer Teil der Gesellschaft sind es aber wir Arbeiter:innen, die dafür die Konsequenzen tragen. Die Gelder, die in das Militär und die vermeintliche Sicherheitspolitik fließen, steigen seit einigen Jahren immer weiter an. An vielen anderen Stellen fehlen sie dafür: Zum Beispiel für Jugendzentren, die Sanierung maroder Schulgebäude oder in unserem Gesundheitssystem. Im Interesse von uns ist diese Politik deshalb sicherlich nicht.
Die Militarisierung zeigt sich nicht nur in der Aufrüstungspolitik der Regierung und einer verstärkten Propaganda für die Wehrpflicht, sondern auch an einer Militarisierung im Inneren. Mit dem scheinheiligen Argument, „Extremismus“ zu bekämpfen und für mehr Sicherheit zu sorgen, wird die Polizeipräsenz und Videoüberwachung im ganzen Land verstärkt. In der Realität trifft das vor allem kämpfende Arbeiter:innen und linke Kräfte, die mit neuen Versammlungsgesetzen und stärkeren Repressionen auf Demonstrationen versucht werden klein zu halten.
Gegen ihre Kriege – für eine friedliche Welt!
Als Jugendliche sind wir häufig in der ersten Reihe, wenn es darum geht Veränderungen zu erkämpfen und gegen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft die Stimme zu heben. So sind es auch diese Veränderungen, die uns als erstes treffen. Wir werden uns trotz der zunehmenden Angriffe auf uns und unsere Klasse nicht klein kriegen lassen und aller Einschüchterungsversuche zum Trotz weiter kämpfen.
Denn in den Kriegen der Reichen sind unsere Interessen nicht vertreten. Dafür aber sehr wohl in einem gemeinsamen Kampf für eine Zukunft ohne Kriege. Für eine sozialistische Welt, in der unsere Zukunft nicht mehr von den Entscheidungen einiger Weniger abhängt, sondern von uns allen mitgestaltet wird.