Die Lockdown-Situation stellte uns vor große Herausforderungen. Wie schon im März begonnen, verlagerten wir die Arbeit überwiegend ins Internet. Wir führten weiter unsere Plena online durch, bewarben unsere Lesekreise öffentlich und blieben auf diese Weise im Kontakt.
Mit dem Start der Gesundheitskampagne beschäftigten wir uns mit Themen wie fehlerhaften Implantaten, Fallpauschalen, Schwangerschaftsabbrüchen und einigen mehr. All diese Beiträge sind auf unseren Social-Media-Kanälen nachzulesen.
In Form von Posts beteiligten wir uns auch am Housing Action Day und positionierten uns gegen Zwangsräumungen und hohe Mieten.
Natürlich führten wir nicht die gesamte Arbeit von zuhause durch. Wir trafen uns in Zweier- oder Dreiergrüppchen und waren auch auf der Straße aktiv, hängten Plakate und Transpis auf oder verschönerten die Stadt mit Kreidezeichnungen. Mit Transpi-Aktionen beteiligten wir uns auch am Aktionstag zu #leavenoonebehind und protestierten gegen die unmenschliche Unterdrückung der Geflüchteten in Halberstadt.
Unsere schon lange geplante Demonstration gegen die fundamentalistischen Pius-Brüder fand als „kreativer Protest“ statt. Wir riefen dazu auf, Transparente und Plakate am Kartoffelmarkt – dem geplanten Ort der Endkundgebung – abzulegen und so gegen rechten Fundamentalismus und für sexuelle und körperliche Selbstbestimmung einzutreten. Viele PassantInnen wurden auf uns aufmerksam und wir haben interessante Diskussionen geführt. Leider erregten wir auch die Aufmerksamkeit der Polizei, die Personalien aufnahm und Platzverweise erteilte.
Auch die Gründung des Bündnisses #nichtaufunseremRücken, an dem wir beteiligt sind, fand im April statt. Erste Erklärungen zur Krise wurden verfasst, Maßnahmen kritisiert und zehn Forderungen aufgestellt. Außerdem begannen wir mit der Planung des bundesweiten Aktionstag #keineQuarantänefürFreiheitsrechte, der für den 25.04. angesetzt war. Mit einer umfassenden Mobilisierung riefen wir dazu auf, sich – natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln und mit Masken – auf dem Platz der Alten Synagoge zu versammeln. Dem Aufruf folgten dann auch ca. 150 Menschen, die sich am Aktionstag versammelten und für Grundrechte demonstrierten.