In NRW will das Innenministerium an 20 Schulen ein neues Projekt testen, um gegen Jugendkriminalität und Gewalt an Schulen vorzugehen. Als Grund dafür wird vor allem ein Messerangriff auf eine Lehrerin in Essen Anfang September genannt.
Im Rahmen von diesem Projekt sollen einerseits Lehrkräfte „Deeskalationsstrategien“ beigebracht bekommen und im Unterricht umsetzen. Vor allem soll aber eine neue Unterrichtseinheit in der siebten Klasse eingeführt werden, bei der Lehrkräfte und uniformierte Polizist:innen uns den richtigen Umgang mit Gewalt beibringen wollen. Außerdem sollen Polizist:innen in Zukunft auch auf den Schulhöfen herumlaufen dürfen, um mit uns Schüler:innen „ins Gespräch zu kommen“, sollten die Schulleitungen das für notwendig erachten..
Überall Polizei – Nirgendwo Gerechtigkeit!
Für uns ist aber klar, dass mehr Polizei nicht zu weniger Gewalt führen wird. Es sind doch die Bullen selbst, die rassistische Gewalt gegen migrantische Jugendliche anwenden, oder die uns mit Pfefferspray und Knüppeln angreifen, wenn wir für unsere Zukunft auf die Straße gehen. Dabei schreckt die Polizei auch nicht davor zurück Jugendliche zu verletzen oder sexualisierte Gewalt anzuwenden.
Auch gerade solche Praktiken wie Racial Profiling, bei dem die Polizei migrantische gelesene Personen gezielt rassistischen Kontrollen unterzieht, werden in der Schule und auf dem Pausenhof dann auch eine Rolle spielen wie überall sonst.
Die tatsächlichen Ursachen für Gewalt unter Jugendlichen werden dabei überhaupt nicht angegangen. Probleme wie psychische Belastungen, häusliche Gewalt, Armut oder Perspektivlosigkeit sind Auslöser für Gewalt und Kriminalität. Nichts davon wird durch mehr Polizeipräsenz gelöst – iIm Gegenteil. Die gleichen Bullen, die uns in der Schule etwas von Gewaltprävention erzählen, setzten dann die Räumungsklage durch, oder vertreiben uns von öffentlichen Plätzen oder knüppeln unsere Proteste nieder.
Freund und Helfer?
Das Projekt zielt offensichtlich darauf ab, die Polizei weiter in der Gesellschaft zu verankern und die immer größere Polizeipräsenz zu normalisieren. Wir Jugendlichen sollen schon früh beigebracht bekommen, Polizist:innen als Autoritäten zu akzeptieren. Gleichzeitig kann die erhöhte Polizeipräsenz an Schulen auch dazu genutzt werden, politische Aktionen von Schüler:innen zu unterbinden und zum Beispiel den Protest gegen Aufrüstung und Wehrpflicht einzuschränken.
Anstelle von Prävention wird hier also einfach auf Einschüchterung gesetzt. Aber für uns ist klar, um Gewalt an unseren Schulen zu bekämpfen, brauchen wir sicher keine Polizei, die immer die ersten sind die sich uns in den Weg stellen wenn wir für eine bessere Welt kämpfen!
Polizei raus aus unseren Schulen!