Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Überall wollen sie uns einschüchtern…
Protestieren wir gegen einen Auftritt der Bundeswehr an unserer Schule, wie es Schüler:innen der Humboldtschule in Leipzig getan haben, müssen wir mit Einzelgesprächen mit der Schulleitung und uns wird sogar mit Schulverweisen gedroht. Tragen wir im Unterricht eine Kufiya, weil wir es nicht richtig finden, dass die ganze Welt schweigt, während Israel in Gaza einen Völkermord begeht, beschimpft man uns als Antisemit:innen, Terrorunterstützer:innen oder geht uns sogar handgreiflich an.
Wenn wir dann noch einen Flyer verteilen,auf dem wir der „offiziellen“ Haltung der Schule widersprechen, kassieren wir Akteneinträge oder sollen uns persönlich zum Existenzrecht Israels bekennen. Ganz hinterhältig wird es dann, wenn die Polizei, der Chef, die Uni_ oder Schulleitung einfach direkt unseren Eltern Angst machen, dass unser zukünftiges Arbeitsleben bedroht sei: Dann spielen sie die Sorgen unserer Eltern gegen unsere politische Aktivität aus!
Repressionen, also das Vorgehen des Staates gegen politisch aktive Leute, fangen eben schon früh an. Das erleben auch wir als Jugendliche die sich gegen die zunehmende Aufrüstung, den Aufstieg des Faschismus oder für die Freiheit von Palästina und Kurdistan einsetzen.
Gehen wir auf die Straße, um die Parteitage, Wahlkampfveranstaltungen und Infostände der faschistischen AfD zu verhindern, antwortet die Polizei mit Knüppeln, Pfefferspray und Wasserwerfern. Für den Staat scheint jede Gewalt gegen Protest legitim zu sein, sobald er in diesem eine Bedrohung seiner Macht und Autorität sieht. All das soll uns davon abhalten politisch aktiv zu werden.
Sie wollen uns Angst machen, uns voneinander isolieren, um jeden Widerstand gegen ihr kapitalistisches System zu unterbinden und ihre Macht zu schützen. Aber wir lassen uns nicht kleinkriegen!
Der 18. März ist der Tag der politischen Gefangenen. Ein Tag, an dem wir alle, die gegen Krieg, faschismus, Kapitalismus und das Patriarchat kämpfen wollen, dazu aufrufen auf die Straße zu gehen und ihre Solidarität mit all denen zu zeigen, die für diesen Kampf vom deutschen Staat verfolgt und eingesperrt werden.
Wir denken zum Beispiel an den kurdischen Aktivisten Kenan Ayaz, der nach über 20 Jahren der Folterhaft aus der Türkei floh, nur um hier wegen seiner angeblichen Mitgliedschaft bei der verbotenen „Kurdischen Arbeiterpartei“ (PKK) erneut für vier Jahre weggesperrt werden soll.
Wir denken an Bahar, eine trans Frau aus dem Iran, die wegen ihrem Aktivismus für Palästina und gegen das iranische Mullah-Regime für mehrere Jahre ins Gefängnis gehen soll. Wir denken an alle inhaftierten und weiterhin untergetauchten Antifaschist:innen, die verfolgt werden, …
Aber wir kämpfen weiter!
Egal wie oft sie behaupten, unser Aktivismus und unser Widerstand seien nicht gerechtfertigt. Egal wie oft sie uns drohen, uns vor Gericht zerren oder unsere Genoss:innen wegsperren.
Als Jugendliche kämpfen wir für nicht weniger als für unsere Zukunft. Wir wollen nicht in einer Welt leben, in der Faschist:innen regieren, in der Millionen von Menschen als Kanonenfutter für die Kriege der Reichen sterben und unser Planet Stück für Stück unbewohnbarer wird.
Unser Widerstand, unser Kampf für eine andere Welt ist gerechtfertigt und kein Akteneintrag, Wasserwerfer oder Schlag mit dem Knüppel kann uns davon abhalten!
Freiheit für Kenan, Bahar und alle verfolgten Antifaschist:innen!
Freiheit für Nele, Moritz, Paul, Clara, Zaid, Paula, Luca, Hanna, Maja, Johann, Tobi!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!