Zur Schule gehen bedeutet für viele von uns Stress, Leistungsdruck, schlaflose Nächte und Versagensängste. Dass das nichts ist, was wir uns nur einbilden, sondern ganz reale Probleme sind, zeigt auch der Anstieg von psychischen Problemen unter uns Jugendlichen: Depressionen werden mittlerweile eher zu einer Normalität als alles andere.
Doch als wäre das nicht schon genug, haben einige von uns mit noch ganz anderen Dingen zu kämpfen. Gerade Frauen und LGBTI+ sind zusätzlich zu dem alltäglichen Schulstress oft noch einer weiteren Hürde ausgesetzt: dem Patriarchat. Das kann ganz verschiedene Formen annehmen. Von vermeintlich harmlosen Sachen wie dass wir nicht ernst genommen werden, wenn wir etwas im Unterricht zu sagen haben bis hin zu sexistischen Kommentaren von unseren Mitschüler:innen und Lehrkräften. Doch dabei hört es nicht auf: viele von uns werden schon während unserer Schulzeit mit sexualisierter und patriarchaler Gewalt konfrontiert. Es wird uns hinterhergepfiffen, nachgelaufen, es werden heimlich Fotos von uns in Umkleiden gemacht und so weiter. Dass wir damit nicht alleine sind, zeigt auch eine Studie eines sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitus nach dem mehr als 60% der Jugendlichen in ihrer Schullaufbahn schon mal sexualisierte Gewalt erlebt haben.
Ob Schulstress, patriarchale Gewalt oder faschistische Hetze, wir wollen Schulen, in denen wir uns wohl und sicher fühlen und tatsächlich für unsere Zukunft lernen können! Dass wir dabei aber nicht einfach auf die Schule oder die Schulleitung vertrauen können, zeigt sich immer wieder ganz offen: Hakenkreuze und Hitlergrüße werden immer wieder von der Schulleitung und Lehrer:innen heruntergespielt und Täter, die patriarchale Gewalt ausgeübt haben, werden gekonnt von der Schulleitung geschützt.
Konsequenzen für die Täter? Keine! Schutz von Betroffenen? Fehlanzeige! Immerhin ist der Ruf der Schule und bei Privatschulen vor allem das Geld viel wichtiger, als uns Schüler:innen einen Ort zu bieten, der unseren Interessen und Bedürfnissen entspricht.
Um also gegen Leistungsdruck, patriarchales Verhalten und faschistische Hetze anzukämpfen, müssen wir Schüler:innen selbst aktiv werden und uns organisieren!
Für diskriminierungsfreie Bildung ohne Unterdrückung und Patriarchat!
Für Schulen, in denen wir Schüler:innen sicher sind – vor Tätern und Täterschützern!
Für Mitbestimmungsrechte von uns Schüler:innen – denn Schulleitungen vertreten unsere Interessen nicht!