– Politische Resolution des 2. Kongress der Internationalen Jugend zur Arbeit an Schulen –
Die Arbeit in den Schulen stellt für uns als Internationale Jugend ein zentrales Arbeitsgebiet dar. Jeden Tag kommen Jugendliche unserer Klasse hier zusammen und werden auf das Leben im kapitalistischen System als gehorsame Arbeiter:innnen vorbereitet.
Nicht nur sind wir hier Tag für Tag mit unkritischer bürgerlicher Propaganda konfrontiert, sondern uns werden auch ganz aktiv Konkurrenzverhalten und Egoismus als Eigenschaften für das spätere Leben im kapitalistischen System vermittelt. Doch genau diese bürgerlichen Eigenschaften sind es, die wir bekämpfen müssen, um eine solidarische und sozialistische Gesellschaft aufzubauen.
Selbstorganisierung statt Stellvertretertum!
Auch als Schüler:innen müssen wir deshalb aktiven Klassenkampf in den Schulen führen. Dabei gilt es unseren Mitschüler:innen mit Solidarität entgegenzutreten, Organisierungsangebote zu schaffen und die Möglichkeit zu bieten, gemeinsam gegen die Fesseln unserer Ausbeutung anzukämpfen.
Mithilfe von Schüler:innenzeitungen, Diskussionskreisen und der Etablierung politischer Tage an der Schule können wir eine langfristige Verankerung erreichen. Dabei kann eine taktische Zusammenarbeit mit der Schüler:innenvertretung sinnvoll sein, um diese durchzusetzen. Allerdings sollten wir uns keine Illusionen machen, durch die Schüler:innenvertretung tatsächliche demokratische Teilhabe am Schulleben zu realisieren. Auch hier gilt es die Lügen des kapitalistischen Systems aufzuzeigen. Denn ein gerechtes und demokratisches Bildungssystem können wir nur im Sozialismus aufbauen.
Unser Ziel sollte sein, eine möglichst breite und solidarische Unterstützer:innenbasis für unsere Aktionen innerhalb der Schule zu schaffen und die politisch Interessiertesten zu politisch aktiven Schüler:innen zu entwickeln.
Dabei ist es unsere Aufgabe, offen als organisierte Jugendliche aufzutreten und unsere Positionen an die Schüler:innen heran zu tragen.
Unsere Antwort: Widerstand!
Repression wird uns auch in diesem politischen Kampffeld entgegenkommen. Vor allem Konflikte mit Lehrkräften oder Schulleitungen sind denkbar. Hier ist es wichtig, sowohl auf unsere Rechte als Schüler:innen (z.B. das Gründen einer Schüler:innenzeitung) zu bestehen, als auch weitere Freiräume zu erkämpfen. Allein werden wir dies nur schwer bewerkstelligen können und ein leichteres Angriffsziel darstellen. Deshalb muss es auch in der Schularbeit unser Ziel sein, uns solidarisch mit unseren Klassengeschwistern zusammenzuschließen.
Vorwürfe zur „mangelnden politischen Neutralität“ dürfen uns nicht einschüchtern. Denn zum einen ist es als Schüler:innen weder unsere Pflicht, noch unsere Aufgabe auf politische Meinungen zu verzichten, zum anderen dürfen wir nicht der Illusion verfallen, dass die kapitalistischen Schulen ein ideologiefreier Ort seien.
Kritik am Kapitalismus, mitsamt seinen imperialistischen Kriegen unter deutscher Beteiligung, wird im Unterricht kaum Platz gegeben. Während wir für die Kriege der Herrschenden im kalten Klassenzimmer sitzen, bringt die Bundeswehr ihre massiv gesteigerte Präsenz auch an unseren Schulen deutlich zum Ausdruck, z.B. indem Soldat:innen an unsere Schulen eingeladen werden. Es ist notwendig, dass wir unsere antimilitaristische Arbeit auf unsere Schularbeit ausweiten und diesem Vorgehen Widerstand entgegenbringen.
Der Kampf der Jugend beginnt in der Schule!
Grundsätzlich müssen wir uns als IJ in den Schulen verankern, eine langfristige Arbeit aufbauen und innerhalb der Schulen zum Anknüpfpunkt für junge Menschen werden, die gegen dieses System aktiv werden wollen. Besteht keine Schularbeit von innen, so wird die Schularbeit von außen umso wichtiger und die Verankerung in den Schulen und die Organisierung von Schüler:innen ist die Aufgabe, der wir uns stellen müssen.
In den kommenden Monaten und Jahren werden wir unsere Erfahrungen zur Schularbeit erweitern und vertiefen. Diese Erfahrungen müssen wir bundesweit analysieren und in unsere Praxis einarbeiten, um die Entwicklung der gesamten Organisation voranzutreiben.
Gewinnen wir die Schulen als politisches Kampffeld, um unsere Rechte als Schüler:innen durchzusetzen und eine Basis für unseren Kampf für den Sozialismus zu schaffen!