Heute haben wir zum Tag für sichere Abtreibung ein Transpi beim Schulzentrum in Titisee-Neustadt aufgehangen.
Am 28. September ist wie jedes Jahr der „Tag für sichere und straffreie Abtreibungen“. In diesem Jahr wurde der Paragraph §219a StGB abgeschafft, wodurch es Ärzt:innen möglich war, über ihre Leistungen, in Bezug auf Schwangerschaftsabbrüche zu informieren. Jedoch ändert dies nichts an der Tatsache, dass Schwangerschaftsabbrüche durch §218 StGB in Deutschland immer noch illegal sind. Personen, die eine Abtreibung vornehmen wollen, können dies nur unter sehr bestimmten und strikten Bedingungen tun. So müssen sie sich bürokratischen und teils entwürdigenden Beratungen unterziehen. Dies sind schwere Eingriffe in die Körperliche Selbstbestimmung! Deshalb ist für uns klar: §218 muss weg! Die Rechtslage um Schwangerschaftsabbrüche ist nur ein Beispiel der Auswirkungen des Patriarchats. Das Patriarchat ist allgemein gesprochen die Gesellschaft der Unterdrückung der Frau. Wir sehen immer wieder, wie lang erkämpfte Frauenrechte eingeschränkt oder zurückgenommen werden. So auch erst kürzlich das allgemeine Recht auf Schwangerschaftsabbrüche in den USA. Der Kapitalismus hat sich das Patriarchat auf besondere Art zu Nutzen gemacht. So ist es in unserer heutigen Gesellschaft enorm wichtig für den Kapitalismus, einen großen Fokus auf das „Muttersein“ als einzig relevante Rolle der Frau zu legen. Denn auch die Kindeserziehung fällt unter unbezahlte, private Arbeit, die in unserem System nicht als Aufgabe der gesamten Gesellschaft, sondern vorwiegend als Aufgabe der „Mutter“ wahrgenommen wird. Auch die konkrete „Reproduktion von möglichst vielen Arbeitskräften“ – sprich das Gebären von Kindern – ist im Kapitalismus zu einer rein mechanischen Aufgabe geworden. Nicht umsonst wurde der Frauenkampftag im Nationalsozialismus zum „Muttertag“ und reaktionäre Parteien wie die AfD sprechen von einem „Volkstod“, wenn „deutsche Frauen“ nicht mindestens zwei Kinder bekommen. Es wird uns immer wieder schmerzhaft deutlich gemacht, dass wir für unsere Rechte selbst kämpfen müssen, da unsere jetzigen Rechte im Kapitalismus nur Zugeständnisse sind und jeder Zeit zurückgenommen werden können. Das ist der Grund, warum wir gemeinsam organisiert für eine Frauenrevolution kämpfen!