Am 20. Juli jährt sich das Attentat von Suruc zum sechsten Mal. 33 vornehmlich jugendliche Revolutionär:innen wurden damals vom „Islamischen Staat“ aus dem Leben gerissen. Heute gilt es, ihrer zu gedenken und den Kampf gegen den Faschismus weiter zu führen.
Was geschah am 20. Juli 2015?
Inmitten des Krieges in Syrien sammelte die SGDF (Föderation Sozialistischer Jugendverbände) unter der Parole „Gemeinsam haben wir Kobane verteidigt, gemeinsam bauen wir es wieder auf!“ Spenden für den Wiederaufbau der Stadt Kobane in Rojava. Die Stadt war zuvor vom faschistischen „Islamischen Staat“ durch die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ wieder erobert worden und lag in Trümmern.
Neben Spenden machten sich Jugendliche auf den Weg, um beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen. In der Grenzstadt Suruc (Pirsus) kam es dann am 20. Juli 2015 zu einem Selbstmordattentat des IS. 33 Genoss:innen starben dabei. Neben einer Welle der Solidarität folgte vor allem eine Welle der Repression des türkischen Staates gegen die Überlebenden des Attentats und fortschrittliche Organisationen. Mehr als 1000 Menschen wurden binnen weniger Tage festgenommen. Für die antifaschistischen Kräfte in der Türkei war schnell klar, dass beim Selbstmordattentat des IS auch der türkische Staat seine Finger im Spiel hatte. Suruc war ein Angriff auf die Rojava-Revolution und ihre Unterstützer:innen. Denn diese Revolution ist die Hoffnung vieler Menschen auf ein Leben ohne koloniale und faschistische Unterdrückung durch den IS oder den türkischen Staat. Damit ist sie diesen auch ein Dorn im Auge.
Suruc geht uns alle an!
Das Attentat von Suruc rief nicht nur in der Türkei und Kurdistan, sondern auch in Deutschland geschlossene solidarische Reaktionen vieler fortschrittlicher, antikapitalistischer und revolutionärer Kräfte hervor. Streitigkeiten traten in den Hintergrund und der Kampf gegen den türkischen Faschismus und seine Kompliz:innen in Berlin wurde auf die Tagesordnung gesetzt. Das Attentat von Suruc war eben ein Angriff auf alle fortschrittlichen Menschen und geht uns deshalb auch alle an, besonders uns Jugendliche.
Daran müssen wir heute anknüpfen. Den Genoss:innen zu gedenken, die in Suruc ihr Leben lassen mussten, heißt hier und heute gegen den Faschismus in allen seinen Ausprägungen und seine Handlanger:innen zu kämpfen. Es heißt auch, Solidarität mit der Revolution in Rojava zu üben, die am 19. Juli ihren neunten Jahrestag begeht. Suruc gedenken, heißt Solidarität mit allen Menschen weltweit, die gegen faschistische Diktaturen kämpfen und ihrer Repression ausgesetzt sind.
Solidarität mit der antifaschistischen Revolution in Rojava!
Gedenken wir den gefallenen Genoss:innen von Suruc und führen ihren Kampf fort!