Monatsrückblick Februar 2021

Bundesweit

Als Internationale Jugend haben wir im Februar einige Erklärungen veröffentlicht. Zum Beispiel über das Impfdebakel des Kapitalismus, die weitere Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Polen und die Kämpfe dagegen und die Prozesse um den Jamnitzer Platz. Am 19. Februar, dem ersten Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau, haben wir auch eine Erklärung veröffentlicht und uns an Gedenkveranstaltungen beteiligt.
Anfang des Monats haben wir außerdem an der bundesweiten Aktionswoche vom #nichtaufunseremrücken Bündnis teilgenommen, die sich gegen Gesamtmetall richtete. Seit Ende letzten Jahres laufen nämlich die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Mit verschiedenen Aktionen haben wir unsere Forderungen sichtbar gemacht. Hier findet ihr weitere Infos und Berichte von der Kampagne: Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie – #nichtaufunseremrücken (noblogs.org)
Wir haben einen öffentlichen Vortrag mit Diskussion über dass Thema Repression und Antirepression veranstaltet.
Außerdem haben wir uns mit vielen Jugendorganisationen und Schüler:inneninitiativen bundesweit vernetzt und unter dem Motto #fürgerechte Bildung einen gemeinsamen Aktionstag durchgeführt. In der nächsten Zeit werden wir weiter in diesem Bündnis aktiv sein. Hier kommt ihr zur Website. 
Cottbus
In Cottbus haben wir uns am 4. Februar mit Sarah solidarisiert, einer jungen Frau, der von einem lokalen AfD-Politiker eine Vergewaltigung gewünscht und die von ihm rassistisch beleidigt wurde. 
Am 6. Februar haben wir dann unsere Freund:innen vom Solidaritätsnetzwerk Berlin bei ihrer monatlichen Kundgebung vor dem Eastgate in Marzahn besucht. Dort haben wir gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Schultern der Arbeiter:innenklasse protestiert.
Für den 19. Februar organisierten wir eine Gedenkkundgebung für das faschistische Massaker in Hanau auf dem Stadthallenvorplatz, die wir im Vorhinein mit Plakaten in der Stadt beworben hatten. In zwei Redebeiträgen gingen wir auf die Verstrickung von Staat und rechtem Terror ein und sprachen darüber, wie Rassismus genutzt wird, um die Jugend zu spalten. Insgesamt kamen 65 Menschen. Reden wurden außerdem von der Linksjugend Lausitz, dem Frauenkollektiv Cottbus und dem Kommunistischen Aufbau Cottbus gehalten. 
Am 26. Februar nahmen wir mit einem Bannerdrop auf dem Bahnhofsberg unter der Parole „Bildung retten statt Großkonzerne!“ und einer Plakatieraktion in der Stadt mit verschiedenen Forderungen am Aktionstag des Bündnisses #FürGerechteBildung teil. 
Ruhr
Anfang des Monats wurde die IJ im Ruhrgebiet gegründet. Die erste Aktion war am 19.02. eine Demo in Duisburg zum Jahrestag vom faschistischen Anschlag in Hanau 2020, auf der wir auch eine Rede hielten und unseren ersten Flyer verteilten. Zum Aktionstag für gerechte Bildung am 26.02. hingen wir einige Plakate mit den Forderungen des Bündnisses an Schulen auf. Es fand auch unser erstes offenes Treffen als Ortsgruppe statt.
Frankfurt
In Frankfurt können wir auf einen sehr ereignisreichen Monat zurückschauen. 
Am 10.2 haben wir gemeinsam mit Socialist Youth Movement, Yeni Demokratik Genclik (Neue Demokratische Jugend), Young Struggle, dem Rebell und Zora eine Kundgebung veranstaltet. Wir haben uns mit den Protesten an der Boğaziçi -Universität in Istanbul beteiligt. Dort gingen die Studierenden wochenland auf die Straßen, um gegen den von oben ernannten Erdogan-treuen Rektor zur protestieren. Es gab Redebeiträge über die führende Rolle von Frauen und LGBTI+ bei den Protesten, die Polizeigewalt und das Bildungssystem generell, sowie eine Rede von uns zu Internationaler Solidarität.
Am 18.2., einen Tag vor dem Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau, haben wir uns mit mehreren Tausend Antifaschist:innen einer Vorabenddemo angeschlossen, die kämpferisch und laut an die Ermordeten erinnerte und Aufklärung und Gerechtigkeit forderte. Am 19. Februar sind wir nach Offenbach gefahren, wo es eine Kundgebung vorm Polizeipräsidium Südosthessen gab, welches für die Ermittlungen zuständig war. In einigen Redebeiträgen wurden die „Fehler“ der Polizei vor, während und nach der Tat angeklagt. Nach einer lauten Demo haben wir noch Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkow, Faith Saraçoğlu und Sedat Gürbüz gedacht. 
Ende des Monats haben wir noch eine Kundgebung mit AGIF Frankfurt und Gruppe Arbeiter:innenmacht organisiert, die auf die grausamen Zustände in den Geflüchtetenlagern um Europa aufmerksam macht und deren Evakuierung forderte. Außerdem richteten wir uns direkt gegen das kapitalistische System, das Krieg, Umweltzerstörung, Armut und Ausbeutung bedeutet!
In Vorbereitung auf den 8. März, den Internationalen Frauenkampftag,  haben wir noch Infotexte zur Entstehung des Patriarchats, dem Zusammenhang mit dem Kapitalismus und dass es keine Freiräume vom Patriarchat gibt, geschrieben.
Freiburg
Anfang Februar 2021 haben wir uns in Freiburg mit den von dem neuen Versammlungsgesetz betroffenen Genoss:innen in NRW solidarisiert und in einem Instagram-Posts dargestellt, warum die Beschneidung unser demokratischen Rechte nicht ohne Widerstand bleiben wird.
Zur im Januar stattgefundenen Aktion gegen die Impfstoff-Politik vor dem Pfizer-Gebäude wurde ein Video veröffentlicht, in dem wir eine gerechte Verteilung des Impfstoffes fordern.
In der Woche vom 6.2 bis zum 13.2 fand die #NichtAufUnseremRücken Aktionswoche anlässlich der Tarifrunde in der Metallindustrie statt. Wir haben uns mit einer Plakataktion in Freiburgs Innenstadt und einem Bannerdrop beteiligt, um uns mit den Arbeiter:innen in der Metallindustrie zu solidarisieren, die für mehr Rechte und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen.
Zum Gedenken an den rechten Terroranschlag am 19.2. vor einem Jahr in Hanau haben wir vier Banner mit den Gesichtern der Ermordeten gemalt und aufgehängt. Am 19.2. selbst haben wir bei einer Kundgebung den Ermordeten gedacht und mit  den Hinterbliebenen getrauert. Für uns ist klar: Gedenken heißt kämpfen!
Am 26.2. fand der bundesweite Aktionstag #fürgerechteBildung statt. Zu diesem riefen wir, gemeinsam mit der Gruppe „Für sichere Schulen 79“ zum Schulstreik auf, um für bessere Bedingungen für Schüler:innen zu kämpfen. An dem Tag gab es eine Streik-Mahnwache und eine Kundgebung auf dem Platz der alten Synagoge. Dort hielten wir eine Rede, in der wir die Probleme des Bildungssystems im Kapitalismus anprangerten.
Rheinland
Direkt zu Beginn des Monats wurde der Entwurf des neuen „Versammlungsgesetzes“ bekannt gegeben. In Köln und Siegburg haben wir Proteste dagegen organisiert sowie eine bundesweite Erklärung mit unseren anderen Ortgruppen herausgegeben. Auch die nächsten Monate werden wir weiter dagegen kämpfen. Unser Protest ist legitim. Widerstand ist kein Verbrechen!
Wie jeden Monat haben wir wieder unsere Antwort auf Krise und Corona auf die Straßen getragen. In der Metall- und Elektroindustrie finden zur Zeit Tarifverhandlungen statt. Tausende Arbeiter:innen sollen entlassen werden. Obwohl die IG Metall die zweitgrößte Gewerkschaft der Welt ist, hat die Gewerkschaftsleitung nicht vor, konsequent dagegen vorzugehen. Wir lassen uns das nicht bieten und organisierten Anfang des Monats am 6. Februar eine Kundgebung. Der zweite Lockdown innerhalb einen Jahres macht außerdem bestehende Ungerechtigkeiten im Bildungssystem sichtbar wie nie zuvor. Betroffene Schüler:innen, Auszubildende und Studierende empörten sich über die miserablen Bedingungen.
Am 19. Februar jährte sich das rassistische Attentat von Hanau. In Gedenken an die Ermordeten Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov fanden in Köln zwei Kundgebungen statt. In Siegburg wurde ein Banner aufgehängt. Bei der ersten Kundgebung in Köln kamen mehrere hundert Menschen zusammen. Abends am Wiener Platz waren es mehrere Tausend. Im Anschluss haben wir uns mit einer Spontandemo wütend die Straßen genommen. Die Polizei ist unverhältnismäßig aggressiv gegen die Demo vorgegangen und hat uns mit Tritten, Schlägen und Einsatz von Pfefferspray zurückgedrängt. Wieder einmal hat die Polizei bewiesen, auf welcher Seite sie steht. Konsequenter Antirassismus ist antikapitalistisch. No justice, no peace – fight the police!
Am 26. Februar fand der erste bundesweite Aktionstag des Bündnisses für gerechte Bildung statt. In Siegburg hängten wir während unserer dezentralen Aktionen Banner und Plakate auf. Außerdem kreideten wir unsere Forderungen an. In Köln meldeten wir eine Kundgebung an. Schüler:innen berichteten von ihrer Situation. Auch Auszubildende und Angestellte von Schulen erzählten von ihrer Lage. Im Anschluss sind wir in Kleingruppen durch das Veedel gezogen und hängten unsere Forderungen auf.
Unsere Kämpfe sind lange nicht vorbei. Wir machen weiter bis das Versammlungsgesetz verhindert ist. Wir bleiben auf den Straßen, um die Folgen von Krise und Pandemie nicht auf unserm Rücken auszutragen. Wir verschaffen uns Gehör, bis wir an den Schulen gerechte Bedingungen erreicht haben. Hanau begleitet uns jeden Tag. Wir bleiben laut, wir stehen auf und erheben die Faust!
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